Luzia Tschirky an der Kanti Wil

Luzia Tschirky an der Kanti Wil

Luzia Tschirky, Korrespondentin des SRF für zahlreiche Länder der ehemaligen Sowjetunion, berichtete an der Kanti unter dem Titel «Demokratie und Freiheitsrechte» über ihre Erlebnisse zu Beginn des Ukraine-Krieges ab dem 24. Februar 2022. Das Ergänzungsfach Geschichte hatte den Besuch geplant und eine Gesprächsrunde durchgeführt.

Auch wenn der russische Angriffskrieg aus der Ukraine schon bald drei Jahre tobt, bleibt er auch in unserem Unterrichtsalltag präsent. Während der Geschichtsunterricht die Aufgabe hat Entwicklungen distanziert zu betrachten und in ihren historischen Kontext einzubetten, bot der Besuch von Frau Tschirky die Gelegenheit, den Fokus auf die Schicksale der betroffenen Menschen zu richten.
Die ehemalige SRF-Korrespondentin erzählte anhand von vielen Einzelschicksalen eindrücklich, wie der Kriegsalltag, die Gewalt und die Zerstörung das Leben der ukrainischen Bevölkerung prägt und in verschiedenster Form noch über viele Jahre nachwirken wird. Verwundete Soldaten, traumatisierte Angehörige, zerstörte Infrastruktur und eine ungewisse Zukunft prägen den Alltag der Menschen in der ganzen Ukraine. Die Raketen können überall und jederzeit einschlagen.
Frau Tschirky berichtete in der Gesprächsrunde auch, wie sie in ihrer Rolle als Journalistin in dieser schwierigen Situation handlungsfähig bleiben konnte. Es gilt immer wieder die konkrete Situation sorgfältig einzuordnen. Sei das in einem Kriegsgebiet, wo ihre körperliche Unversehrtheit an erster Stelle steht, oder auch bei Reportagen aus Russland oder Belarus, wo der Fokus darauf liegt, Gesprächspartner nicht zu gefährden und zu vermeiden, von Staatsapparaten ausspioniert zu werden.
Für die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen und die anwesenden Lehrpersonen, aber insbesondere auch für das Ergänzungsfach Geschichte, welches den Anlass durchgeführt hat, waren die Einblicke ein eindrückliches Zeugnis für die Auswirkungen von gewaltsamen Konflikten, autokratischen Systemen, aber auch für die Relevanz von professioneller journalistischer Arbeit.

Dieser Artikel ist auch auf wil24 erschienen.